Domenico Campagnola

Als Maler, Graveur und Typograf aus Padua, sagt man, Domenico Campagnola sei ein gesegnetes Kind gewesen, das den Neid seines Meisters weckte, Tizian (1485-1576). Als Kind eines Deutschen, wurde er von Giulio Campagnola (1482-1515) adoptiert, der ihm zeigte zu malen, zu gravieren und zu schnitzen. Nach dem Tod seines Adoptivvaters, 1516, wurde Camapgnola einer der vielversprechendsten Kupferstecher Venedigs. Seine Fähigkeiten im Zuschneiden von Holz machten es ihm möglich, sich seine eigenen Holzscheite zurecht zu schneiden, sodass er Zeit sparen konnte und nicht auf die Hilfe von Mitarbeitern angewiesen war.

Von dem genialen Werk des deutschen Künstlers Albrecht Dürer (1471 – 1528) beeinflusst, entwickelte Campagnola einen schnellen, neuen Stil, der von vielen als mutiger als der von Tizian angesehen wurde. Dies wird vor allem deutlich, wenn wir die Wolken von Campagnola mit denen von Tizian vergleichen, wie in der Katholischen Enzyklopedie von 1913 angemerkt wurde.

Die Landschaften von Campagnola wurden manchmal fälschlicherweise Tizian zugeordnet. Auch seine Landschaftsmalereien und die hölzernen Gravuren sind besonders einfallsreich, und geben gewähren den Blick auf ungestüme und luxuriöse Schlösser, Brücken, Ruinen und Bergspitzen im Hintergrund. Die Landschaften, die er zeichnete und malte waren viel gelobt und der französische Künstler Michel Corneille (1642-1708) verwertete sie in seinen Gravuren. 

Campagnola realisierte auch Fresken für die Schule von Padua, wahrscheinlich assistierte er hierbei Tizian. Ein großer Teil seines Werkes, vor allem der angesehenste, wurde in seiner Stadt gefertigt. Die bekanntesten seiner Fresken aus Padua sind Die vier Propheten und die Heilige Familie, In der Schule von Carmine. Eines seiner Porträts aus der Sammlung von Ferdinando de' Medici, Ritratto virile, ist in den Uffizien ausgestellt. Sein Werk ist vor allem für die hervorstechende Qualität der Linien und seiner Nutzung der Sfumatura bekannt. Auch einige Gravuren sind noch übrig geblieben.