Domenikos Theotokopulos

Genannt El Greco (der Grieche). Theotokópoulos' Werke wurden für genial befunden. Jedoch schwang hier auch die Hypthese mit, dass er zwischen Genie und Wahnsinn lebe, wie es bei Genien oft der Fall ist. Jenseits der historischen Klatschblättern, war El Greco ein Vorläufer des spanischen Rinascimento, auch wenn er auf Kreta geboren wurde und in Venedig und Rom gearbeitet hat.

Die Ausdrucksraft seiner Werke, ist einem Stil geschuldet, der eine Brücke zwischen der antiken byzantinischen Tradition und dem abstrakten Vorgreifen des Kubismus, circa vier Jahrhundert vorher, schlägt. Als rebellischer Künstler war sich El Greco uneins mit seinen Auftraggebern und den Kritikern der Zeit. Er war ein spontaner Künstler, der niemandem mit seiner Kunst gefallen wollte. Über einen seiner Auftraggeber sagte er folgendes: "Wie die Bezahlung weit unter dem Wert meiner Arbeit liegt, so wird mein Name als einer der größten Genies der spanischen Malerei in Erinnerung bleiben." (Getty Museum)

Es ist nicht leicht, seinen Stil zu klassifizieren, der den italienischen Manierismus mit den Venezianern des Rinascimento vermischt und außerdem von der byzantinischen Tradition seiner Herkunft Kreta beeinflusst wird. Seine wichtigen Anhaltspunkte sind die Venezianier Tizian (1485-1576) und Tintoretto (1518-1594), was die lebhafte Farbnutzung und die expressiven Formen betrifft. Nachdem er in Venedig gelebt hatte, ging er nach Rom, wo er das Genie von Titano, Michelangelo (1475-1564) und den Einfluss von Rafael (1483-1520) verarbeitet, aber mit seinen besonderen Charakteristika. bereits am Anfang seiner Karriere hatte er aufgrund seiner rebellischen Art Probleme und wollte seinen eigenen Stil in richtung eines sogenannten Antinaturalismus bewegen.

Als er jedoch nach Madrid und Toledo, in Spanien, ging, änderte sich etwas und er erhielt eine bessere Anerkennung als innovativer Künstler. Dennoch riefen seine verlängerten Figuren und seine unstrukturierten Kompositionen, weit entfernt von den konventionellen Perspektiven seiner Zeit, in den Kritikern mehr Verwirrung als Lob hervor. Sein Werk wird nicht früher als zwei Jahrhunderte später gewertschätzt, während der Romantik und später zu Beginn des 20. Jahrhunderts, von den kubistischen Malern Paul Cézanne (1839-1906) und Pablo Picasso (1881-1973). Als sein größtes Meisterwerk wird L'apertura del quinto sigillo dell'Apocalisse angesehen,das einen starken Einfluss auf die Figuren der Les Demoiselles d'Avignon, einem Meisterwerk von Picasso aus 1907.

Im Laufe der Zeit geht der Einfluss des Greco über Picasso hinaus und strömt in die moderne Malerei sowie in Dichter und Musiker. Während seines Lebens, zwischen 1565 und 1614, fertigte der Künstler zahlreiche Bilder, aber arbeitete auch als Bildhauer und Architekt. Seine bekanntesten Werke sind La spoliazione di Cristo, aus 1579, L'assunzione della Vergine aus 1579, La sepoltura del conte di Orgaz, aus 1588, la Veduta di Toledo aus 1600 e L'apertura del quinto sigillo dell'Apocalisse, aus 1608. Er realisierte auch einige Bilder des Hl. Johannes, unter ihnen Die Heiligen Johannes der Evangelist und Francesco, ausgestellt in den Uffizien.